Der Blutegel gehört wie der Regenwurm, zu der Gruppe der Ringelwürmer und ist in Süßgewässern beheimatet. Es gibt über 600 verschiedene Egelarten. Der Medizinische Blutegel der zur Therapie eingesetzt wird ist der Hirudo medicinalis. Er wird seit Jahrhunderten erfolgreich zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt. Die Therapie gehört zu den Ausleitungsverfahren und gilt als milde Form des Aderlasses. Der Blutegel besitzt zwei Saugnäpfe mit denen er sich an Land fortbewegt und sich an der Haut seines Wirtes festsaugen kann. Mit seinen 3 Kiefern durchsägt er die Haut und kommt so an das Blut heran. Der Biss ist nicht schmerzhaft und wird eher mit der Berührung einer Brennnessel verglichen. Während der Egel das Blut saugt, werden bestimmte Wirkstoffe freigesetzt. Die Wichtigsten sind das Hirudin und das Eglin. Das Hirudin, mit seiner gerinnungshemmenden Wirkung ist der Grund, weshalb sich die Wunde erstmal nicht verschließt und die Bissstelle noch nachblutet. Die therapeutischen Wirkungen dieser Substanzen zeigen sich als Durchblutungsfördernd, Gerinnungshemmend, Schmerzlindernd und Entzündungshemmend. Anwendung findet Bluthegeltherapie unter anderem bei:
- Arthrose
- Arthritis
- Erkrankungen von Muskeln, Sehnen, Bänder
- Hufrehe
- Druckstellen
- Hauterkrankungen, Ekzeme
- Hämatome
- Ödeme
- Venenerkrankungen
- Wundheilungsstörungen
Der Egel benötigt zwischen 10 und 60 Minuten bis er mit Blut vollgesaugt ist und fällt
dann von alleine ab. Danach ist er fünf Mal so groß wie anfänglich, ist bis zu einem
Jahr satt und benötigt keine Mahlzeit.
Blutegel sind sehr sensible Tiere, die nur beißen, wenn alle Rahmenbedingungen
gegeben sind.